Infrastruktur

U-Bahn-Verlängerung

Der Bürgerentscheid 2018 hat ein klares Ergebnis mit sich gebracht: Die U2-Verlängerung kommt. Wir Freien Demokraten akzeptieren diese Entscheidung und tragen sie mit, auch wenn wir uns einen anderen Ausgang gewünscht hätten. Denn: Über viele Jahre hat sich die Bad Homburger FDP gegen eine Verlängerung der U-Bahn von Gonzenheim zum Bad Homburger Bahnhof eingesetzt. Wir sehen die zu erwartenden Kosten im deutlichen Missverhältnis zum erwartbaren Nutzen und befürchten Nachteile für die Anwohner der neuen Trasse.

Seit dem Beschluss über die Verlängerung sehen wir Liberale es als unsere Aufgabe an, den Lärmschutz für die Anwohner der neuen Trasse zu dem wichtigsten Anliegen in der Planung zu machen. Eine Verlängerung der U-Bahn darf es nur mit dem bestmöglichen Lärmschutz für die Anwohner geben!

Daher setzten wir uns dafür ein, den Lärmschutz zu optimieren – auch über die gesetzlich geforderten Mindeststandards hinaus. Es liegt in der Verantwortung der Politik in Bad Homburg, die Lebensqualität aller Bad Homburger Bürger zu schützen. Der bestmögliche Lärmschutz ist hierfür das klare Ziel.

Auch in der Bauphase wollen wir daher für die verträglichsten Verfahren kämpfen: Es ist gesellschaftlich unvermeidlich, dass bei der Umsetzung großer Bauprojekte einzelnen viel abverlangt wird, gerade den Anwohnern. Wir Freien Demokraten setzen uns gerade deshalb für eine optimal vorbereitete Planung und ein schnelles Bauverfahren ein, damit die U-Bahn-Verlängerung nicht zu unserem „Berliner Flughafen“ wird.

 

Autoverkehr

Bad Homburg ist auch eine Pendlerstadt, unsere Bürger und die Stadtkasse leben im wesentlichen Umfang von dieser Tatsache. Jeden Tag fahren ca. 13.000 Bad Homburger zum Arbeiten in das Umland, aber es kommen auch jeden Tag ca. 20.000 Menschen zum Arbeiten nach Bad Homburg. Der innerstädtische Verkehr, der Kur- und Kongressbetrieb, sowie das Verkehrsaufkommen durch Touristen und Besucher belasten unser Straßennetz ebenfalls.

Wir finden: Wer aufgrund seines Arbeitsplatzes, des Alters oder aus vielen anderen Gründen das Auto nutzen will, darf nicht gegängelt werden. Der Weg vom Wohnort zum Arbeitsplatz, zum Sport, zum Einkaufen, zu Veranstaltungen und ähnliches muss so sicher, schnell und einfach wie möglich gestaltet werden. Ein künstlich herbeigeführtes Ausbremsen dieses notwendigen Verkehrs schadet der Akzeptanz jeder Maßnahme und schädigt durch Staus, Abgas und Lärm unsere Umwelt. Vorwiegend ideologisch motivierte Geschwindigkeitsbegrenzungen, Blitzer, die mehr dem Füllen der Stadtkasse als der Verkehrssicherheit dienen, Fahrbeschränkungen und provozierter Parkplatzmangel dürfen nicht die Mittel zum Zweck werden, um Belastungen durch den Autoverkehr in Bad Homburg zu reduzieren.

Wir Freie Demokraten wollen – wo möglich – die Alternativen stärken, statt den Verkehr zu schwächen, und setzen uns deshalb für kurze, schnelle Wege, wenig Beschränkungen und ausreichend Parkplätze ein. Der von einigen Homburger Parteien geforderte Wegfall von jeweils einer Fahrspur in jede Richtung im Hindenburg- und Hessenring würde kein Auto von der Straße fernhalten, jedoch Staus verlängern. Intelligente Ampelschaltung mit echter grüner Welle bei moderatem Tempo, ein ausgebautes Parkleitsystem und eine höhere Attraktivität der Umgehungsstraßen machen die Wege kürzer bzw. schneller und verhindern lange Staus in den Stoßzeiten. Auch ein Ausbau des ÖPNV, die Verlängerung der S-Bahn-Linie 5 und die Regionaltangente West werden Pendlern neue Chancen der Mobilität eröffnen und unsere Straßen entlasten.

Ein wichtiger Baustein für einen modernen Verkehr ist für uns Freie Demokraten auch der langfristige Ausbau des Süd- und Ostrings zu einer vierspurigen Straße. Als erstes müssen dabei aber in den Bereichen der Kreuzungen die Abbiegespuren deutlich verlängert werden. Auch Kreisel im Kreuzungsbereich des Ostrings können den Verkehr schon deutlich beschleunigen. Die Schaffung eines weiteren Autobahnanschlusses vom Ostring an die Autobahn A5 hat für uns eine hohe Prioriät, damit ein Umfahren der Stadt für Pendler attraktiver wird. Die Pappelallee muss aus unserer Sicht ab der Kreuzung zur Georg-Schaeffler-Straße verbreitert werden, damit Pendler schnell auf den Südring kommen, ohne in Richtung A661 im Stau stehen zu müssen.

Auch die Senkung der Parkgebühren in unseren Parkhäusern und die Schaffung neuer Parkflächen wird den Parkplatz-Suchverkehr in Bad Homburg merklich verringern. Auch setzen wir uns für die Schaffung einer „Brötchentaste“ ein, die ein gebührenfreies Parken in den ersten 30 Minuten ermöglicht.

Lange hat die FDP Bad Homburg sich gegen den Bau des PPR-Tunnels eingesetzt. Nachdem wir uns für einen kleinen, intelligenten Umbau ausgesprochen haben, freuen wir uns, dass sich seit dem der Kreuzungsverkehr bereits klar verbessert hat.

 

Fahrradverkehr

Bad Homburgs Attraktivität wird auch durch seine Grünflächen und Prachtstraßen geprägt, die zum Flanieren und Radeln einladen. Dabei sind die Möglichkeiten eines sicheren Radfahrens in Bad Homburg nicht ausreichend vorhanden. Wir begrüßen, dass mit dem Radwegekonzept ein Schritt in die richtige Richtung getan wird, halten aber Ergänzungen an vielen Stellen für notwendig und sind nicht mit jeder dort vorgeschlagenen Maßnahme einverstanden.

Daher fordern wir Freien Demokraten ein Fahrradnetz aus einem Guss. Dabei dürfen Fahrradfahrer nicht gegen Autofahrer oder gar Fußgänger ausgespielt werden. Unsere Kurstadt muss Platz für alle Verkehrsteilnehmer schaffen – und die schwächsten sind die Fußgänger.

Wir brauchen sichere und schnelle Wege für alle Fahrradfahrer. Wir Freien Demokraten haben bereits vergangenes Jahr ein Fahrrad-Naturachsenkonzept vorgelegt, das Fahrradfahrern eigene sichere Wege durch unsere Kurstadt bietet, ohne anderen Verkehrsteilnehmern etwas wegnehmen zu müssen. Entlang von grünen familienfreundlichen Achsen werden alle Stadtteile angebunden, und eine Erreichbarkeit von Zielen in ganz Bad Homburg wird gewährleistet.

Hierfür setzen wir uns auch weiterhin ein, damit alle Bad Homburger schnell und sicher zu ihrem Ziel kommen.

 

ÖPNV

Wir setzen uns für eine Umstellung aller bisher Diesel-getriebenen Fahrzeuge im öffentlichen Nahverkehr auf alternative Antriebsmöglichkeiten. Wir setzen hierbei auf Technologieoffenheit.

Um einen attraktiven Nahverkehr im Sinne aller Bürger als potentielle Nutzer zu gestalten, fordern wir eine aktive Bürgerbeteiligung bei der Fortschreibung des Nahverkehrsplans für Bad Homburg und den Hochtaunuskreis.

Dennoch sollte der ÖPNV kein Schwarzes Loch für Steuerzahler sein: Wir Freien Demokraten setzen uns deshalb für eine Überprüfung der Wirtschaftlichkeit und gegebenenfalls eine Anpassung des Betriebskonzepts ein. Dabei sind moderne Alternativen, wie z.B. der Bus auf Abruf, zu prüfen. Der einfache Wegfall von Linien stellt für uns keine Lösung dar.

Immer mehr Nutzer stellen sich ihre Verbindungen für Bus und Bahn über ihr Smartphone zusammen. Deshalb halten wir es für notwendig, dass die Haltestellen und das Liniennetz des Bad Homburger Nahverkehrs in Google Maps integriert werden.