Kein Grund zur Aufregung – Verkehrspolitik mit Augenmaß

„Die Beteiligung bei der Umfrage zeigt, dass das Ergebnis offensichtlich kein Alarmsignal, sondern vielmehr ein Hinweis darauf ist, dass für die große Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger das Thema kein drängendes Problem darstellt“, kommentiert Tim Hordorff, Ortsvorsitzender der FDP Bad Homburg und verkehrspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung, die Veröffentlichung des sogenannten Fahrradklimatests. „Wir nehmen das Ergebnis zur Kenntnis – aber mehr auch nicht.“
Die Freien Demokraten warnen vor einer einseitigen Debatte zulasten des Autoverkehrs. „Bad Homburg ist eine Pendlerstadt. Jeden Tag kommen zehntausende Menschen mit dem Auto in unsere Stadt – zum Arbeiten, Einkaufen oder in die Kliniken. Die Innenstadt ist Lebensader und Wirtschaftsstandort. Wer glaubt, man könne das Auto aus der Stadt verdrängen, riskiert die Zukunft unseres Einzelhandels, gefährdet Arbeitsplätze und schließt ältere und mobilitätseingeschränkte Menschen aus“, so Hordorff.
Statt ständig neue Einschränkungen für Autofahrer zu fordern, brauche es endlich mehr Realitätssinn. „Straßen und Parkplätze sind kein Luxus, sondern notwendig. Wer Parkraum abbaut oder Hauptverkehrsachsen verengt, verschärft die Probleme statt sie zu lösen. Und vor allem: Er löst keinen einzigen Radweg-Konflikt – im Gegenteil.“
Die FDP setzt deshalb weiter auf eine klare Trennung der Verkehrsträger. „Fahrradwege auf stark befahrenen Straßen sind für niemanden angenehm – weder für Autofahrer noch für Radfahrer“, stellt Hordorff klar. „Deshalb fordern wir schon lange, dass neue Fahrradrouten überwiegend abseits der Hauptstraßen geplant werden. Unser Konzept der Naturachsen verbindet Stadtteile sicher, ohne dass wir dabei dem Auto Platz wegnehmen oder künstliche Engpässe schaffen.“
Dass einige nun aus einem mittelmäßigen Fahrrad-Testergebnis weitreichende Forderungen ableiten, hält die FDP für vollkommen überzogen. „Nur weil einzelne meinen, Bad Homburg müsse jetzt auf Krampf zur reinen Fahrradstadt umgebaut werden, heißt das noch lange nicht, dass wir unsere funktionierende Infrastruktur infrage stellen“, sagt Hordorff. „Für uns gilt: Nicht jeder Wunsch rechtfertigt bauliche oder verkehrspolitische Experimente auf Kosten der breiten Mehrheit.“
Die FDP Bad Homburg spricht sich deshalb klar für den Erhalt des Straßenraums, der Parkmöglichkeiten und einer flüssigen Verkehrsführung aus. „Eine moderne Verkehrspolitik heißt für uns: alle im Blick behalten – statt ideologisch aufs Fahrrad zu setzen und dabei das Auto zum Feindbild zu erklären“, so Hordorff abschließend.